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Estnische Präsidentin warnt Deutschland vor russischen Hacker-Angriffen

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Estlands Präsidentin hat Deutschland vor russischen Hacker-Angriffen im Wahlkampf gewarnt.
"Was in Amerika passiert ist, kann sich in Deutschland wiederholen", sagte Kersti Kaljulaid der "Welt". "Sich darauf einzustellen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe." Hacker hatten laut US-Sicherheitsdiensten durch Falschinformationen und Manipulationen in den US-Wahlkampf eingegriffen und damit Donald Trump unterstützt. Ihnen zufolge gingen die Attacken von der russischen Regierung aus. Kaljulaid sagte, es sei "schwierig für einen Politiker, im Wahlkampf fremde Einflussnahme aufzudecken". Auch die Medien hätten hier eine große Verantwortung. Estland gilt als Musterland der Digitalisierung. Zugleich gilt Estland auch als führend bei der Abwehr von Cyber-Attacken. In Tallinn ist das Cyber-Abwehr-Zentrum der Nato angesiedelt. Mit der interdisziplinären Einrichtung will das Bündnis die sich besser gegen digitale Attacken wappnen. Kaljulaid rief Europa zu einer harten Haltung gegen Wladimir Putin auf. "Wir dürfen nicht wanken", sagte sie mit Blick auf die Haltung Deutschlands und Europas im Ukraine-Konflikt. "Wir sollten nicht einmal daran denken, einen Schritt zurückzugehen." Sonst werde es der Ukraine so ergehen wie 2008 mit Georgien. Auch das Land im Kaukasus sei von Europa und dem Westen im Stich gelassen worden. "Nicht Europa hat internationale Verträge verletzt, sondern Russland." Zugleich forderte Kaljulaid, die Sanktionen gegen Russland aufrecht zu erhalten. "Viele zweifeln an unserer gemeinsamen diplomatischen Linie, zum Beispiel bei den Sanktionen gegen Russland", sagte sie. "Dabei ist die Diplomatie doch unsere erste Verteidigungslinie."