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Trumpf gegen Staatshilfe bei Digitalisierung

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Trumpf-Entwicklungschef und –Miteigentümer Peter Leibinger fordert mittelständische Unternehmen auf, die Digitalisierung selbst in die Hand zu nehmen und nicht auf die Politik zu hoffen: "Ich bin eher vorsichtig, was die Unterstützung durch die Politik angeht. Ich bin strikt gegen Absatzfinanzierung wie beispielsweise bei der Elektromobilität", sagte er dem "Handelsblatt".
"Es ist unsere Kernaufgabe als Industrie, unsere Themen selbst anzugehen Und wenn wir dies eben nicht beizeiten tun, werden wir im globalen Wettbewerb auch keinen Erfolg haben", betonte Leibinger. Er sei zwar sehr zuversichtlich und die Bewusstmachung durch die Politik sei sehr hilfreich. "Aber zu glauben, eine Plattform-Initiative Industrie 4.0 würde unsere Probleme lösen und der Mittelstand müsse nur darauf warten, wäre falsch." Von der Politik forderte Leibinger dagegen Entbürokratisierung: "Das geht bei den Arbeitsgesetzen los und bei der Forschungspolitik weiter." Leibinger widersprach zugleich der Behauptung, der Mittelstand hinke bei der Digitalisierung hinterher. "Für die technologieorientierten Firmen der Klasse Trumpf, also mit 500 Millionen bis drei Milliarden Euro Umsatz, kann ich sagen: Die hängen nicht hinterher", sagte er. In der öffentlichen Wahrnehmung werde leider oft Technologie-Entwicklung mit digitaler Entwicklung vermischt. "Wenn wir 3D-Drucker für Metall oder EUV-Laser für die Belichtung der nächsten Chip-Generation entwickeln, dann sind das grundlegende Hochtechnologien, deren Entwicklung hohes Durchhaltevermögen verlangt und für die wir zehn Jahre brauchen", betonte Leibinger. Da rede man von ganz anderen Zeiträumen als bei digitalen Themen.